Die meisten Waschmittel enthalten neben Tensiden auch Zusatzstoffe, die der Umwelt schaden können. Deshalb suchen immer mehr Menschen nach Alternativen, um die Kleidung umweltfreundlich zu waschen. Oft schont das nicht nur die Umwelt, sondern auch den Geldbeutel.
Einen Nachteil haben alternative Waschmittel jedoch: Stark verschmutzte Wäsche wird damit nicht richtig sauber und behält so einige Flecken.
Waschnüsse als Waschmittel
Eine umweltfreundliche Variante, Wäsche zu waschen, ist der Einsatz von Waschnüssen. Sie sind die Früchte des Seifenbaumes Sapindus mukorossi, der in Indien und Nepal wächst. In den Schalen der Waschnüsse ist besonders viel Saponin enthalten. Dieses wird in Indien zum Waschen der Wäsche, aber auch für Haare und Körper verwendet und sogar als Reinigungsmittel eingesetzt.
Das Gute an der Waschnuss ist, dass sie zu 100 % biologisch abbaubar ist und weder Böden noch Gewässer belastet werden.
Zum Wäschewaschen werden vier bis sechs halbe Schalen verwendet. Bei hartem Wasser können bis zu acht halbe Waschnussschalen in die Waschmaschine gegeben werden. Da sich die Saponine aus den Bruchkanten der Schale lösen, ist es ratsam diese klein zu brechen und in ein Baumwollsäckchen zu geben.
Gewaschen werden kann die Wäsche von 30 bis 90 °C. Hat man die Waschnüsse bei niedrigen Temperaturen verwendet, können sie sogar ein zweites Mal genutzt werden.
Waschmittel aus Kastanien
Genau wie die Waschnüsse, enthalten auch Kastanien Saponine. Das gute ist, dass man sie einfach vor der Tür sammeln kann und kein umweltschädlicher Transport nötig ist.
Vor der Verwendung werden fünf bis acht Rosskastanien mit einem Messer zerkleinert und dann in ein Glas gegeben. Das Glas wird mit Wasser aufgefüllt und für ein paar Stunden oder über Nacht stehen gelassen. Wer es besonders eilig hat, kann die Kastanien in Wasser kochen und erhält den Sud bereits nach 15 Minuten. Anschließend wird alles durch ein Leinentuch abgegossen. Den Sud kippt man zum Waschen in das dafür vorgesehen Waschmittelfach.
Wer die Kastanien das ganze Jahr über verwenden möchte, sollte sie trocknen, damit sie nicht verschimmeln. Dafür werden die Kastanien vorher zerkleinert und an einem warmen, trockenen Ort ausgebreitet. Dafür eignet sich zum Beispiel ein Fensterbrett über der Heizung. Alternativ können die Kastanien auch im Backofen bei niedriger Temperatur und leicht geöffneter Ofentür getrocknet werden. Anschließend zerkleinert man die getrockneten Kastanien mit einem Mörser und bewahrt das Pulver in einem Glas an einem dunklen, trockenen Ort auf.
Aus dem Pulver kann jederzeit ein Sud zum Waschen der Wäsche oder auch zum Putzen hergestellt werden.
Waschmittel aus Efeu
Efeu ist eine vielseitige Pflanze, die sich schnell ausbreitet. Deren Blätter enthalten ebenfalls Saponine und können damit zum Wäschewaschen verwendet werden.
Dabei ist das Waschen mit Efeu besonders einfach: Etwa zehn dunkle Blätter werden von der Pflanze abgezupft und in ein Baumwollsäckchen oder in eine Socke gesteckt. Nur noch fest verschließen und mitten in die Wäsche geben. Es kann von 30 bis 90 °C problemlos gewaschen werden.
Bei kalkhaltigem Wasser ist es zu empfehlen, mehr Blätter zu verwenden oder hin und wieder etwas Essig hinzuzugeben. Der starke Geruch verfliegt schnell und die Wäsche riecht am Ende neutral.
Umweltfreundliche Waschkugeln
Auch Waschen ohne Waschmittel ist möglich. Dafür gibt es sogenannte Waschkugeln oder Waschbälle. Zwei Varianten sind zurzeit auf dem Markt erhältlich: Biowaschbälle und Keramikbälle. Beide wirken hauptsächlich mechanisch und kommen ohne Saponine und Tenside aus. Im Inneren der Waschbälle befinden sich natürliche Mineralien, die auf das Wasser reagieren und dabei negativ geladene Ionen abgeben. Diese lösen den Schmutz aus der Wäsche. Zusätzlich wird durch die Reibung der Bälle an der Wäsche Schmutz aus den Fasern gelöst.
Egal, welche Art von Wäsche man hat, die Waschkugeln werden einfach mitten in die Wäsche gelegt und die Maschine gestartet. Beachten sollte man jedoch, dass die Waschmaschine bis obenhin gefüllt ist, damit keine Schäden durch die Kugeln entstehen. Sollte man doch einmal mit einer halbvollen Ladung waschen müssen, wird der Waschball in ein Baumwollsäckchen oder in eine Socke gesteckt.