Home / Ungeziefer – unser Ratgeber gegen Schädlinge im Haus

Ungeziefer – unser Ratgeber gegen Schädlinge im Haus

© Karin & Uwe Annas - Fotolia.com

Schädlinge im Haus gelten bei vielen Menschen als Tabuthema. Schließlich wird das Vorkommen der Tiere in Küche oder Schlafzimmer allgemein als Zeichen mangelnder Hygiene gewertet. Dabei kann Ungeziefer auch trotz einer regelmäßigen und gründlichen Reinigung auftreten. Der Widerwille, den die meisten Personen gegen Insekten und anderes Ungeziefer hegen, ist allerdings durchaus sinnvoll. Denn die Tiere können schwere Schäden an der Umgebung, zum Beispiel dem Mauerwerk, anrichten und sogar zu einer hygienischen Gefährdung werden. Bereits die Löcher, die Motten, in geliebten Kleidungsstücken hinterlassen, sind äußerst unangenehm für den Besitzer und verursachen Kosten.

Deshalb sollten Sie und die Bewohner Ihres Hauses oder Ihrer Wohnung auf den Anblick von Ungeziefer in den eigenen vier Wänden umgehend reagieren. Das bedeutet im Regelfall nicht gleich, einen Fachmann für Schädlingsbekämpfung zu kontaktieren. Es gibt eine Reihe von vielversprechenden Maßnahmen, um Ungeziefer zu bekämpfen und einem Befall vorzubeugen. Manche davon kommen vollkommen ohne chemische Hilfsmittel und hohe finanzielle Belastungen aus. Verschaffen Sie sich hier einen Überblick über die Möglichkeiten der Bekämpfung von Ungeziefer!

Welche Arten von Ungeziefer gibt es?

Um Ungeziefer effektiv bekämpfen zu können, muss Ihnen natürlich zunächst einmal klar sein, um welche Schädlinge es sich handelt und welchen Schaden diese anrichten. Dabei werden die Tiere gemeinhin in drei verschiedene Kategorien eingeteilt:

SchadenHäufige Vertreter
HolzschädlingeDiese Tiere greifen Bauholz an und verursachen so zum Beispiel Schäden an Möbeln Hausbock, gewöhnlicher Nagekäfer (auch „Holzwurm“ genannt), Brauner Splintholzkäfer
Vorrats- und TextilschädlingeMachen Nahrungsmittel ungenießbar oder verursachen Schäden an TextilienHausmilbe, Mehlkäfer, Messingkäfer, Kleidermotten
GesundheitsschädlingeÜbertragen Krankheiten beziehungsweise beeinträchtigen als Parasiten die Gesundheit von MenschenFlöhe, Läuse, Bettwanzen, Ratten, Mäuse

Manchmal lässt sich bei der Einteilung von Ungeziefer auch anders vorgehen, indem zum Beispiel Textilschädlinge und Holzschädlinge als Materialschädlinge zusammengefasst werden. Außerdem sind Einteilungen innerhalb der einzelnen Gruppen möglich. So können Gesundheitsschädlinge nach der Art und Weise, in der die Tiere die Gesundheit eines Menschen bedrohen, unterschieden werden.

Ungeziefer zu erkennen, ist wichtig, um die Ursachen für das Vorkommen der Schädlinge abzuklären und die Tiere effektiv bekämpfen zu können. Während dies den meisten Menschen bei Ratten relativ leicht fällt, ist die Unterscheidung zwischen einzelnen Käferarten deutlich schwerer. Einige Tiere sind außerdem so klein, dass sie nur schwer zu erkennen sind, gerade für weitsichtige Personen. Manchmal macht sich Ungeziefer nur durch die von ihm verursachten Schäden bemerkbar, zum Beispiel Kleidermotten durch die Löcher, die sie in Pullovern oder T-Shirts hinterlassen. Andererseits gibt es nützliche Tiere, die sich ins Haus verirren können und von Ungeziefer manchmal schwer zu unterscheiden sind. In dem Fall besteht kein Grund zur Panik.

Wo halten sich Schädlinge im Haus bevorzugt auf?

© Ingo Bartussek - Fotolia.com
© Ingo Bartussek – Fotolia.com

Es gibt Stellen im Haus, an denen die Gefahr, Schädlinge anzutreffen, relativ gering ausfällt. Andere hingegen gehören zu den bevorzugten Aufenthaltsorten von Ungeziefer. Dazu gehören zum Beispiel die folgenden:

 

  • In der Vorratskammer beziehungswiese in Schränken mit Lebensmitteln ist die Gefahr eines Schädlingsbefalls besonders groß. So nisten sich die Raupen der Mehlmotte zum Beispiel besonders häufig in Mehlprodukten ein. Der Brotkäfer weiß sogar, Schokolade zu schätzen. Vor allem offene Lebensmittel wie Reis oder Mehl locken solche Tiere und anderes Ungeziefer an.
  • Kleidermotten machen es sich dagegen in Schränken gemütlich. Diese gehören ohnehin zu den Orten, an denen Ungeziefer häufig unbemerkt Fuß fasst. 
  • Ähnliches gilt für Ritzen oder Fugen und kleine Ecken, die beim Putzen häufig nicht berücksichtigt werden, und in denen sich Tiere gut verkriechen können. 
  • Auch das Bett gehört als warmer und oft leicht feuchter Lebensraum zu den Orten, an denen sich viele Schädlinge mit Vorliebe aufhalten. Wer morgens mit juckenden roten Stellen am Körper aufwacht, muss sich darauf gefasst machen, dass sich Flöhe in seiner Schlafstatt eingenistet haben. 
  • Ungeziefer wie Mäuse und Ratten kommt oft über den Keller ins Haus und sucht sich hier gleich eine „Wohnung“.

 

Allgemein sind es in der Regel die dunklen und versteckten Ecken in einer Wohnung oder einem Haus, die zuerst von Ungeziefer bewohnt werden, ebenso wie die Stellen, an denen Nahrungsmittel gelagert werden.

Was lässt sich grundsätzlich gegen Ungeziefer im Haus tun?

© Karin & Uwe Annas - Fotolia.com
© Karin & Uwe Annas – Fotolia.com

Ungeziefer im Haus oder in der Wohnung muss für Sie kein Grund zur Panik sein. In der Regel ist es auch nicht notwendig, gleich zum Äußersten zu greifen, um die Tiere erfolgreich zu bekämpfen. Stattdessen raten Experten dazu, erst einmal auf sanfte Maßnahmen zu setzen und erst, wenn sich das Ungeziefer davon nicht beeindrucken lässt, zur chemischen Keule zu greifen.

Grundsätzlich stehen Ihnen verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung, wenn Sie Ungeziefer bekämpfen möchten:

 

  1. Hausmittel: Natürliche Maßnahmen gegen Ungeziefer sind breit gefächert. So dürfen Katzen als der beste Schutz vor Mäuse und Ratten gelten. Wenn Sie in dieser Hinsicht unempfindlich sind, sollten Sie auch nicht jedes Spinnennetz aus seiner Wohnung entfernen. Denn die vielbeinigen Tiere dezimieren zuverlässig die Zahl der Insekten im Haus und tragen so dazu bei, Ungeziefer loszuwerden. Daneben gibt es eine Reihe von Duftstoffen, die dabei helfen, Schädlinge zu bekämpfen. Motten zum Beispiel reagieren sehr empfindlich auf Lavendel oder Zedernöl. Ähnlich geht es Mäusen mit dem Geruch von Kamille. 
  2. Chemische Mittel: Bringen Hausmittel keinen Erfolge, ist der Griff zu chemischen Mitteln angesagt, um Ungeziefer zu bekämpfen. Insektizide aus dem Handel sind in vielen Fällen wirkungsvoll, sollten aber gezielt und sparsam eingesetzt werden. Andernfalls können beispielsweise Sprays auch die Atemwege von Menschen reizen. 
  3. Kammerjäger: Vor allem bei einem größeren Befall mit Schaben und ähnlichem Ungeziefer ist es oft unumgänglich, einen Fachmann zu Hilfe zu rufen. Denn die Tiere vermehren sich rasend schnell. Außerdem nutzt dieses Ungeziefer noch die kleinsten Schlitze, um sich innerhalb eines Gebäudes von einem Ort zu einem anderen zu begeben.

 

Ob sich eine Bekämpfung in dieser Reihenfolge, angefangen bei Hausmitteln bis hin zum Kammerjäger, in einem speziellen Fall empfiehlt, hängt natürlich entscheidend von der Art der Schädlinge ab. Sollten Sie nach einem Umzug einen großen Befall mit Schaben feststellen, ist es meist sinnvoll, gleich einen Experten zu kontaktieren, um die Tiere zu bekämpfen. Wer dagegen bei jedem Auftreten von Ungeziefer zu Sprays greift, riskiert damit seine eigene Gesundheit.

Wie lassen sich Schädlinge verhindern?

Wie anfangs bereits erwähnt, lässt sich nicht jedem Schädlingsbefall vorbeugen. Manchmal kommt Ungeziefer über Haustiere in die eigenen vier Wände oder wird aus dem Urlaub mitgebracht. Davon abgesehen ist eine regelmäßige und gründliche Reinigung die beste Vorbeugung gegen Schädlinge. Dabei ist es wichtig, Ecken, Schubladen und Ähnliches nicht aus Bequemlichkeit auszusparen. Wer von Motten oder ähnlichem Ungeziefer verschont bleiben möchte, sollte seinen Schrank regelmäßig entstauben.

Ein wirksamer Schutz vor Vorratsschädlingen besteht darin, Lebensmittel in verschlossenen Gefäßen beziehungsweise Packungen aufzubewahren und so vor Ungeziefer zu schützen. Mäusen und Ratten lässt sich der Zugang versperren, indem die Kellerfenster möglichst geschlossen gehalten werden. Schließlich lassen sich auch manche Duftstoffe provisorisch anwenden. Den Geruch nach Kamille oder Lavendel empfinden viele Menschen als angenehm, während manche Tiere dabei sofort das Weite suchen.

Fazit

Ein Befall mit Ungeziefer kann jeden treffen. Auch wenn eine hohe Hygiene eine effektive Vorbeugung gegen Schädlinge darstellt, gibt es keine Garantie, dass sich nicht trotzdem eine Maus im Dachboden einnistet oder die Katze Flöhe ins Haus bringt. Wenn Sie die Lage rechtzeitig erkennen und darauf reagieren, ist ein Schädlingsbefall jedoch meist halb so schlimm. Dafür ist es allerdings wichtig, zu wissen, wie Sie das Ungeziefer am besten bekämpfen können. Achten Sie nicht auf erste Anzeichen und hat sich das Ungeziefer erst einmal in großem Umfang vermehrt, kann irgendwann ein Kammerjäger notwendig werden. Das wiederum ist oft mit hohen Kosten verbunden.