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Maiskolben zubereiten – ob kochen, braten oder grillen – so wird Mais ein echter Genuss!

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Popcorn aus der Mikrowelle oder Pfanne, Tortillachips und Cornflakes – viele Menschen konsumieren mehr Mais in ihrem alltäglichen Speiseplan, als sie es bewusst wahrnehmen. Dosenmais gekocht oder frischer goldgelber Zuckermais als Kolben mit Butter zubereitet, ist dabei wohl die natürlichste Art, die gelben Maiskörner zu genießen. Wie Sie Maiskolben kochen, braten, grillen und backen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Mais – vom Wildgras zum weltweiten Grundnahrungsmittel

Ursprünglich wurde Mais in Zentralamerika aus der wilden Graspflanze Teosinte kultiviert, von der sämtliche der heutigen Maissorten abstammen. Archäologen entdeckten in Südmexiko 8700 Jahre alte Spuren des Maisanbaus und die passenden Werkzeuge dazu. Nachdem Kolumbus das Getreide mit nach Europa brachte, breitete sich die Pflanze rasch von Spanien bis in die Türkei aus. In Deutschland erlangte das gelbe Getreide erst nach 1805 größere Popularität, als eine Pflanzenseuche große Ausfälle in der Kartoffelernte verursachte.

Heutzutage werden weltweit etwa eine Milliarde Tonnen Mais geerntet, was nicht zuletzt an seinem hohen ernährungsphysiologischen Wert liegt: Das Getreide enthält reichlich Kohlenhydrate, die Vitamine A und E, die Vitamine B1, B2, B3, B5, B6 und B7 sowie relativ viel Kalium und Magnesium. Da Mais eine von Natur aus glutenfreie Getreidesorte ist, eignen sich Maismehlprodukte gut für Menschen mit bestimmten Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Reizdarmproblemen.

Maiskolben frisch kaufen – worauf ist zu achten?

Mais wird in verschiedenen Varianten angebaut: Hartmaissorten zur Herstellung von Mehl und Gries sowie goldgelber Zuckermais, der hervorragend als Gemüse zum Grillen schmeckt. Wer einfach ein paar Kolben vom Feld mitgehen lässt, greift oft versehentlich zum Futtermais oder zum Korn für die Kraftstoffherstellung. Besser Sie kaufen den frischen Gemüsemais auf dem Markt oder im Einzelhandel. Hier wird auch der für Salate geeignete Dosenmais angeboten. Diese Aspekte sollten Sie beachten:

  • Saison: Frische Maiskolben erhalten Sie in unseren Breiten von Juli bis Ende Oktober im Handel. Den Rest des Jahres über bekommen Sie die gelben Maiskörner in Konserven, als Dosenmais bekannt, oder als tiefgekühlte Ware.
  • Qualität: Kaufen Sie Mais direkt vom Feld auf dem Wochenmarkt, ist der Kolben noch in seine blassgrünen Blätter gehüllt. Diese sollten keinesfalls vertrocknet wirken. Im Supermarkt werden die Kolben nur vollständig entblättert angeboten, so dass Sie den Frischegrad problemlos beurteilen können. Die gelben Maiskörner sollten prall und glänzend aussehen und von leuchtender goldgelber Farbe sein. Perfekt gereift ist goldgelber Mais, wenn beim Anritzen der Maiskörner ein milchweißer Saft austritt. Falls Sie keine frischen Kolben im Handel finden, können Sie auf vorgegarte und vakuumierte Exemplare zurückgreifen. Ihre Garzeit beim Grillen oder Braten verkürzt sich erheblich.
  • Lagerung: Während vakuumverpackte vorgegarte Maiskolben eine lange Lagerzeit zulassen, sollten Sie frischen Gemüsemais innerhalb von ein bis zwei Tagen zubereiten. Lange Liegezeiten führen dazu, dass der Zucker im Mais in Stärke umgewandelt wird und die Kolben mehlig schmecken.

Maiskolben zubereiten – so geht´s:

Frische Maiskolben benötigen kaum Vorbereitung in der Küche. Falls die Hüllblätter und der sogenannte Maisbart (die Fäden an der Spitze des Kolbens) noch vorhanden sind, lösen Sie beides ab. Der geputzte Kolbenmais wird anschließend kurz unter kaltem Wasser abgespült. Danach können Sie bereit mit dem Zubereiten beginnen.

Variante 1: Maiskolben kochen

© tunedin - Fotolia.com
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  1. Schritt: Goldgelber Zuckermais kochen Sie am besten in einer Mischung aus Wasser und Milch (50:50). Zur Verfeinerung des Aromas können Sie ein kleines Stück Butter und einen Löffel Zucker hinzufügen. Auf Salz verzichten Sie beim Kochen besser, da es die Maiskörner beim Kochen hart werden lässt.
  2. Schritt: Legen Sie die Kolben in die erhitzte Kochflüssigkeit und kochen Sie sie bei mittlerer Temperatur etwa 15 Minuten lang. Je nach Größe und Frische der Kolben, kann der Kochvorgang sich etwas verlängern oder verkürzen.
  3. Schritt: Lassen Sie auf den gegarten Maiskolben ein Stück Butter zergehen und salzen Sie das Gemüse. Kolbenmais verzehren Sie am bequemsten mit geeigneten Maiskolbenhaltern, die in die Enden des Kolbens gesteckt werden. Auf diese Weise lassen sich die Maiskörner rundherum abknabbern. Alternativ schneiden Sie die Kolben in dicke Scheiben, die Sie auf Zahnstocher stecken.

Tipp: Wenn Sie Maiskolben nicht komplett kochen möchten, können Sie diese auch dünsten. Dafür benötigen Sie einen Dämpfeinsatz und sollten den Topf nur mit wenig Wasser-Milch-Gemisch füllen. Die Garzeit kann sich hierbei erhöhen und der Mais bleibt bissfester.

 

Variante 2: Maiskolben braten oder grillen

  1. Schritt: Kochen oder dünsten Sie die Maiskolben nach der obigen aufgeführten Anleitung gar.
  2. Schritt: Erhitzen Sie eine Mischung aus Butter und Öl in einer weiten Pfanne und braten Sie die Kolben darin bei mittlerer Hitze an. Drehen Sie das Gemüse dabei so, dass es von allen Seiten eine appetitlich gebräunte Farbe erhält.
  3. Schritt: Salzen Sie den Mais und servieren Sie ihn mit passenden Maiskolbenhaltern oder Zahnstochern.

Tipp: Die vorgekochten Maiskolben lassen sich auch auf dem Grill knusprig braten. Beim Grillen bestreichen Sie die Maiskolben vorher mit dem Fett. So können Sie eine tolle Bereicherung beim Grillen zubereiten!

Variante 3: Maiskolben backen

© Jana Behr - Fotolia.com
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  1. Schritt: Bestreichen Sie einen großem Bogen Alufolie mit Butter.
  2. Schritt: Wickeln Sie die Maiskolben in die Alufolie ein und legen Sie das Paket in den auf 200 Grad vorgeheizten Backofen.
  3. Schritt: Backen Sie die Maiskolben auf der mittleren Ofenschiene etwa 20 Minuten lang und servieren Sie sie anschließend mit Butter und Salz.

Bekannte Gerichte und Rezeptideen

Frische Maiskolben schmecken am besten fast pur nur mit Butter und Salz vom Grill. Darüber hinaus bieten folgende Varianten eine Abwechslung in der Mais-Küche:

  • Marinierte Maiskolben vom Grill: Feurige Chili-Maiskolben machen sich gut als Beilage zum Sommer-Barbecue. Bereiten Sie dafür eine Marinade aus 2 gehackten Knoblauchzehen, 2 zerkleinerten Chilischoten, dem Saft einer Limette, 2 EL Sojasauce und 6 EL Ahornsirup zu. Die Würzmischung streichen Sie auf vorgekochte Maiskolben und legen Sie anschließend auf den heißen Grill. Braten Sie den Mais auf dem Rost knusprig und drehen Sie die Kolben dabei häufig, damit Sie nicht von einer Seite verbrennen. Sie intensivieren das Aroma, wenn Sie das Gemüse während der Grillzeit immer wieder mit der restlichen Marinade einpinseln. Nach etwa 15 Minuten sollten die Kolben appetitlich gebräunt und fertig zum Verzehr sein.
  • Maissuppe: Für eine cremige Suppe aus frischem Mais lassen Sie zunächst 50 Gramm gewürfelten Speck in einer Pfanne aus und stellen anschließend die knusprig gebratenen Stücke beiseite. Im Speckfett dünsten Sie eine zerkleinerte Zwiebel, zwei gewürfelte Selleriestangen, zerkleinerte Thymianzweige und ein Lorbeerblatt an. Gießen Sie einen Liter Milch auf und legen Sie 3 bis 4 Maiskolben hinein. Die Kolben lassen Sie bei niedriger Hitze etwa eine halbe Stunde lang in der Milch weichkochen. Falls währenddessen zu viel Flüssigkeit verkocht, füllen Sie sie mit Milch oder Wasser wieder auf.

Lösen Sie am Schluss die Maiskörner von den Maiskolben und geben Sie zwei Drittel davon zurück in die Suppe. Nach Entfernen des Lorbeerblattes wird das Gericht püriert, mit Salz und Pfeffer abgeschmeckt und mit dem restlichen Mais und den Speckwürfeln serviert.

Fazit

Einen frisch vom Grill gebratenen Maiskolben rundherum abzuknabbern – mit diesem kulinarischen Event kann der Dosenmais einfach nicht mithalten. Zu sommerlichen Grillfesten und auch für Kinder sind Maiskolben die perfekte Gemüsebeilage. Wenn es nur die alltägliche Suppe oder der mexikanische Salat werden soll, dürfen Sie ruhig auf die eingefrorenen Körner oder dem Dosenmais zurückgreifen – die sind im optimalen Reifezustand konserviert worden und enthalten immer noch reichlich Vitamine und Mineralstoffe.

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