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Ledersofa reinigen – für eine edle Patina und lange Haltbarkeit!

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Ein großes Ledersofa ist häufig das einladende Herzstück eines gemütlichen Wohnzimmers. Ledermöbel werden sowohl in traditionellen Ausführungen als auch in modernen Designs hergestellt, doch meist wird diese kostenintensive Anschaffung nur einmal im Leben getätigt. Da manch antikes Stück gar über Generationen vererbt wird, ist es umso wichtiger, dass das Sofa auch gut erhalten bleibt. Leder bietet dabei einen Vorteil gegenüber Textilfasern: Es altert in Schönheit und das Ledersofa entwickelt mit den Jahren eine optisch ansprechende Patina.

Flecken und Gebrauchsspuren würden die gute Ausstrahlung des Möbelstückes dabei mit der Zeit jedoch zerstören, wenn Sie sich als Besitzer nicht im Klaren darüber sind, dass Leder andere Ansprüche an Umgebung und Pflege stellt als textile Stoffe.

Um Ihr Sofa optimal zu erhalten, sollten Sie es daher regelmäßig reinigen, Flecken entfernen und es zudem entsprechend pflegen. Wie das geht und was Sie beim Reinigen sonst noch beachten müssen, verraten wir Ihnen im Folgenden.

Von schöner Patina zu speckigem Glanz

Mit der Zeit erhält Leder einen dunkleren Farbton und die Patina, die insbesondere älteren Ledersofas ihren wohnlichen Charakter verleiht. In seinen Pflegeansprüchen entspricht das Material in gewisser Weise eher seinem Ursprung als lebende Epidermis: Wie die Haut sollte Leder nicht austrocknen, sonst droht es, rissig zu werden. Das Sofa sollte also weder in direkter Nachbarschaft zu einem Heizkörper stehen noch starker Sonneneinstrahlung ausgesetzt sein. Achten Sie zusätzlich darauf, dem Material durch regelmäßige Pflegebehandlungen wieder verlorenes Fett und Feuchtigkeit zuzuführen.

Beim Pflegen von Leder ist das richtige Maß entscheidend – ein Zuviel an Fett und Feuchtigkeit kann zur Schimmelentwicklung führen und dafür sorgen, dass das Ledersofa ranzig wird. Schmutz und Flecken sollten Sie immer unmittelbar behandeln, damit Sie nicht tief in die Poren des Leders eindringen. Je nach Art der Flecken empfehlen sich dafür verschiedene Reinigungsmethoden:

VerschmutzungMittel zur Entfernung
Staub, TierhaareAbsaugen, Abwischen mit einem weichen feuchten Tuch
HautfettNeutralseife, Lederpflege
FettfleckenKartoffelmehl oder Magnesiumcarbonat mit Waschbenzin
RotweinfleckenNeutralseife und destilliertes Wasser
Abfärbungen durch JeansRadiergummi
KugelschreibertinteKreppklebeband, Haarspray
KratzerFarbauffrischer für Leder, Leder-Reparaturstift

 

Ledersofa reinigen – so funktioniert’s:

Für die Reinigung Ihres Ledermöbels ist die Wahl der Seife entscheidend: Wirkt diese zu stark alkalisch, trocknet Sie das Material aus. Verwenden Sie daher Neutralseife oder spezielle Reinigungsprodukte für Ihr Ledersofa. In jedem Fall sollten Sie destilliertes Wasser nutzen, um der Entstehung von Kalkflecken und -rändern vorzubeugen.

Sie benötigen:

  • Staubsauger
  • weiches Tuch
  • destilliertes Wasser
  • Neutralseife
  • Pflegelotion für Leder oder Bodylotion
  • Schritt 1: Saugen Sie Ihr Sofa gründlich ab, um Staub und eventuelle Krümel oder Tierhaare zu entfernen. Wählen Sie einen Saugaufsatz mit weichem Filzbesatz oder einer Bürste, damit auf dem Leder keine Kratzspuren entstehen.
  • Schritt 2: Feuchten Sie ein weiches Tuch leicht mit destilliertem Wasser an und reinigen Sie das Ledersofa damit ab. Der Lappen darf dabei nur nebelfeucht sein. Flecken behandeln Sie mit einer Lösung aus destilliertem Wasser und Neutralseife oder gemäß der Fleckentabelle mit einem passenden Hausmittel.
    Alternativ können Sie zur Reinigung auch ein spezielles Lederprodukt anwenden.
  • Schritt 3: Lassen Sie das Ledersofa gut trocknen und achten Sie darauf, Fleckenstellen, sofern Sie sie mit wässriger Reinigungslösung behandeln, im Anschluss an die Reinigung gut abzutrocknen.
  • Schritt 4: Etwa zweimal im Jahr verträgt ein Ledersofa eine Pflegebehandlung. Nutzen Sie dafür eine parfumfreie Bodylotion, eine farblose Schuhcreme oder ein Spezialprodukt zur Lederpflege. Wenn Sie das Pflegeprodukt auf das trockene Leder aufbringen, erhält es Fett und Feuchtigkeit zurück, bleibt weich und geschmeidig und wird abweisend für neue Verschmutzungen. Gerade deshalb sollten Sie Ihr Ledersofa regelmäßig pflegen!

Hausmittel für das Ledersofa

Ein Ledersofa lässt sich mit diversen Hausmitteln reinigen und pflegen. Da das Material jedoch empfindlich ist und je nach Lederart individuell reagiert, sollten Sie die aufgeführten Methoden zunächst an einer unauffälligen Stelle des Ledersofas ausprobieren:

  • Kartoffelmehl: Stärkemehl eignet sich zur Behandlung von frischen Fettflecken. Es wird auf die betroffene Stelle aufgestreut und saugt das überschüssige Fett auf. Wenn es nach kurzer Einwirkzeit abgebürstet wird, lässt der Fettfleck auf dem Ledersofa sich größtenteils entfernen. Zur Nachbehandlung eignen sich Neutralseife und destilliertes Wasser.
  • Magnesiumcarbonat und Waschbenzin: Wenn Sie alte Fettflecken vom Ledersofa entfernen wollen, rühren Sie aus beiden Komponenten eine dicke Paste an. Streichen Sie die Mischung dick auf die verschmutzte Stelle und lassen Sie sie trocknen. Anschließend wird die Paste abgebürstet und der Fleck sollte nicht mehr sichtbar sein.
  • Leinöl und Essig: Eine natürliche Lederpolitur erhalten Sie, wenn Sie erhitztes und wieder abgekühltes Leinöl zu gleichen Teilen mit Essig mischen.
  • Milch und Terpentin: Antike Lederoberflächen können Sie mit einer Mischung aus einem halben Liter lauwarmer Milch und einem Esslöffel Terpentin behandeln. Anschließend tragen Sie vorsichtig etwas Leinöl auf.
  • Kreppband und Haarspray: Malerkrepp und Haarspray sind ideal, um Kugelschreiberstriche vom Ledersofa zu entfernen. Dafür wird das Klebeband zunächst auf den Schmutz geklebt und wieder abgezogen. Wenn Sie diesen Vorgang einige Male wiederholen, haben Sie mittels Klebeband die überschüssige Tinte vom Sofa entfernt. Eventuelle Rückstände werden anschließend mit einem in Haarspray getränkten Wattestäbchen abgewischt. Eine echte Hilfe beim Reinigen des Ledersofas!
  • Schleifpapier oder Nagelfeile: Sehr feines Schleifpapier oder eine Sandpapier-Nagelfeile eignen sich zur Entfernung von eingetrockneten Flecken von einem Wildledersofa. Gehen Sie dabei vorsichtig vor, um die Farbe des Materials nicht abzutragen.
  • Radiergummi: Mit einem hellen Radiergummi oder einem speziellen Schmutzradierer lassen sich Verfärbungen durch dunkle Jeans oder farbintensive Kleidungsstücke vom Ledersofa beseitigen.

Diese Hausmittel stellen also in vielen Fällen eine große Hilfe dar, wenn Sie Ihr Ledersofa reinigen möchten. Doch in seltenen Fällen helfen nur noch spezielle Produkte, damit beim Reinigen kein Frust aufkommt!

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Spezielle Reiniger und Pflegetipps

Leder sind heutzutage so vielfältig wie Textilien: Es gibt behandelte und unbehandelte, beschichtete, gefärbte Rauh-, Glatt-, und Anilinleder, die alle etwas unterschiedlich in ihren Ansprüchen an Reinigung und Pflege sind. Für die optimale Behandlung bietet der Fachhandel daher Spezialprodukte für jedes Ledersofa an:

  • Lederreiniger: Zum Reinigen und Beseitigen von Flecken und Schmutz eignen sich spezielle Flüssigreiniger oder Reinigungsschäume für ein Sofa aus Glatt- oder Rauhleder.
  • Lederpflege: Pflegemilch und Lederfett sind für die halbjährliche Pflegebehandlung geeignet, während Lederversieglung neue Ledersofas vor Abriebspuren und Abfärbungen durch Kleidung schützt.
  • Farbauffrischer: Ähnlich wie Schuhcreme erhalten Sie auch für die Farbe Ihres Ledersofas ein Auffrischungsprodukt, das Kratzspuren und abgeriebene Stellen optisch wieder ausgleichen kann. Sind die Beschädigungen auf Ihrem Ledersofa größer, können ein Leder-Reparaturstift oder Flüssigleder zum Auffüllen helfen.
  • Lederkleber: Mit speziellem Lederkleber lassen sich aufgerissene Stellen im Ledersofa wieder verkleben. Anschließend ist meist eine farbausgleichende Behandlung nötig.

Folgende Reinigungstipps erleichtern zusätzlich die Möbelpflege:

  • Verwenden Sie zum Reinigen Ihres Ledersofas keine Mikrofasertücher. Sie könnten Kratzer auf dem Material hinterlassen.
  • Babyfeuchttücher eignen sich für das schnelle Reinigen und die Pflege zwischendurch.
  • Vermeiden Sie Sonneneinstrahlung, direkte Nachbarschaft zu Heizkörpern und sehr trockene Luft im Raum und pflegen Sie Ihr Ledersofa zweimal im Jahr als Schutzmaßnahme.

Fazit

Selbst für ein teures Ledersofa bedeuten Flecken und Schmutz keinen Totalschaden, wenn Sie es unmittelbar reinigen. Dafür stehen Ihnen neben diversen Hausmitteln zusätzlich viele Spezialprodukte aus dem Fachhandel zur Verfügung. Wenn Sie darüber hinaus die Pflegeansprüche des Materials beachten und es nicht durch zu viel Feuchtigkeit oder Hitze strapazieren, verliert Ihr Ledersofa mit den Jahren nicht seine Schönheit, sondern gewinnt durch die Patina optisch sogar an Wirkung.

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