Der Champignon ist der am häufigsten angebaute Speisepilz weltweit. Mit nur 15 Kalorien pro 100 Gramm und einem Wassergehalt von 91 Prozent ist er ein echter Freund der schlanken Linie. Darüber hinaus enthält der beliebte Pilz wertvolle Nährstoffe, unter anderem Kalium, Phosphor und Provitamin D. Wie Sie die empfindliche Zutat in der Küche behandeln müssen, um schmackhafte Gerichte daraus zu zaubern, verraten wir Ihnen in diesem Ratgeber.
Champignons – lichtscheue Unterweltbewohner
Durch Zufall entdeckte ein französischer Melonenzüchter Mitte des 17. Jahrhunderts, wie gut Champignons auf den Kompostabfällen seines Melonenanbaus gediehen. Die Idee, Pilze systematisch anzubauen war geboren.
Damals kultivierten die Menschen Champignons in Gewölben und dunklen Kellern. In Paris wurden die Pilze massenhaft in den Tunneln der Katakomben gezüchtet und galten als außerordentlich teure Delikatesse. Mit der Weiterentwicklung der Zuchtmethoden stieg allerdings die Produktionsmenge und der Preis sank. Heutzutage werden die Zuchtpilze weltweit angebaut und sind für jeden erschwinglich. Geblieben ist dem Champignon sein französischer Name, der ins Deutsche übersetzt schlichtweg „Pilz“ bedeutet.
Champignons frisch kaufen – worauf ist zu achten?
Da sie in dunklen Gewächshäusern mit ständig gleichbleibendem feuchtwarmem Klima gezüchtet werden, sind Champignons das gesamte Jahr über erhältlich. Trotzdem sollten Sie beim Einkauf der Pilze einiges beachten:
- Frisch einkaufen: Champignons sind aufgrund ihres hohen Wassergehaltes leicht verderblich. Kaufen Sie die Pilze möglichst frisch und achten Sie darauf, dass sie trocken und fest sind, dass sie keine Druckstellen aufweisen und nicht schmierig sind. Bei frischen Champignons sind die Lamellen weiß und geschlossen – je älter der Pilz ist, desto stärker öffnen sie sich und treten dunkelbraun zutage.
- Lagerung: Wenn Sie die Champignons aus der Plastikverpackung nach dem Putzen in ein geschlossenes Gefäß umfüllen, halten Sie sich im Gemüsefach des Kühlschrankes bis zu drei Tage lang. Sie können rohe und in Scheiben geschnittene Champignons auch portionsweise einfrieren. Zur weiteren Verwendung werden gefrorene Pilze nicht aufwendig aufgetaut, sondern ganz simpel Suppen, Saucen und Gerichten im gefrorenen Zustand beigegeben.
- Vorsicht beim Sammeln: Wenn Sie selbst Pilze sammeln, sollten Sie beim Wiesenchampignon etwas Vorsicht walten lassen. Er sieht dem giftigen Knollenblätterpilz zum Verwechseln ähnlich. Ein Unterschied liegt darin, dass die Lamellen des Champignons zunächst rosa sind und sich mit der Zeit braun verfärben, während der Knollenblätterpilz über seine gesamte Wachstumsperiode schneeweiße Lamellen besitzt.
Champignons zubereiten – so geht´s:
Die empfindlichen frischen Pilze benötigen eine sanfte Behandlung beim Putzen und lediglich eine kurze Garzeit in der Zubereitung.
Vorbereitung – Champignons putzen
Champignons saugen sich mit Wasser voll wie kleine Schwämme. Daher sollten Sie die frischen Pilze keinesfalls im stehendem Wasser putzen, sondern allenfalls kurz abspülen. Besser ist es, sie lediglich mit Küchenkrepp oder einer speziellen Pilzbürste zu putzen und die trockene Schnittfläche des Stiels zu kürzen. Danach schneiden Sie die frischen Pilze je nach gewünschter Zubereitung in Viertel, Scheiben oder nutzen sie als ganze Köpfe.
1.Variante: Champignons braten
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- Schritt: Erhitzen Sie etwas Butter oder Öl in einer Pfanne. Für ein herzhaftes Aroma dünsten Sie zunächst etwas Knoblauch, eine gewürfelte Zwiebel oder etwas Speck im heißen Fett an.
- Schritt: Anschließend geben Sie die frischen geputzten und zerkleinerten Champignons mit in die Pfanne. Braten Sie die Pilze unter ständigem Rühren bei mittlerer Temperatur maximal 10 Minuten lang.
- Schritt: Nach dem Braten würzen Sie das Gericht mit Salz und Pfeffer und geben nach Belieben die frischen Kräuter ihrer Wahl dazu.
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2.Variante: Champignons backen
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- Schritt: Für diese Methode eignen sich Champignon-Köpfe im Ganzen. Ölen Sie die Pilze sorgfältig ein und bereiten Sie gegebenenfalls eine Gewürzmischung aus gehacktem Knoblauch und frischem Rosmarin vor.
- Schritt: Geben Sie die Pilze mit den Gewürzen in eine feuerfeste Gratinform und backen Sie sie bei 200 Grad etwa 15 bis 20 Minuten lang.Tipp: Die eingeölten Pilze können Sie genauso gut auf Schaschlik-Spieße stecken und ganz simpel auf dem Grill zubereiten.
Bekannte Gerichte und Rezeptideen
Die Rezepte für Champignons gehen weit über Pilzcremesuppe und Jägersauce hinaus und sind dennoch so lecker und simpel, dass sie jeder hinbekommt. Hier sollen einige Ideen für Rezepte präsentiert werden:
- Gefüllte Champignons (variabel): Für diese Variante nutzen Sie am besten Riesenchampignons, die auch als Portobello-Champignons bezeichnet werden. Ihre Hüte weisen einen Durchmesser von bis zu 15 cm auf und bieten viel Platz für Füllungen. Diese können Hackfleisch, Krabben, Pesto, Spinat und Feta oder Ziegenkäse enthalten. Die Champignons werden zum Füllen vom Stiel getrennt, leicht eingeölt, mit der Füllung bestückt und in einer Gratinform gebacken.
- Champignons im Ausbackteig (aufwendig): Hierfür panieren Sie die Pilze wie ein Schnitzel in Mehl, Ei und Semmelbröseln. Alternativ können Sie auch einen Bierteig zum Ausbacken herstellen. Die panierten oder durch den Ausbackteig gezogenen Pilze backen Sie in der Pfanne anschließend in heißem Öl oder Pflanzenfett schwimmend aus, bis sie goldgelb sind. Auf dieselbe Weise lassen sich auch andere Gemüsesorten, zum Beispiel Brokkoli, Blumenkohl und Auberginen, lecker zubereiten.
- Rührei mit Champignons (simpel): Gedünstete und gewürzte Champignons mit Zwiebeln und Speck bilden eine delikate Basis für ein Rührei. Verschlagen Sie dafür die Eier gründlich und lassen Sie sie in der heißen Pfanne mit den frischen Pilzen stocken. Auch ein Omelette oder Pfannkuchen harmonieren gut mit gebratenen Champignons als Füllung.
- Champignons als Salatzutat (simpel): Durch ihr mildes Aroma schmecken Champignons vortrefflich als rohe Salatzutat. Hierbei sollten Sie allerdings beachten, dass die rohen Pilze nicht gerade leicht verdaulich sind. Etwa 100 Gramm sollten beim Rohverzehr nicht überschritten werden. Kinder unter zwei Jahren sollten generell keine rohen Pilze essen.Tipp: Vergessen Sie nicht, die Pilze vorher gründlich zu putzen.
Fazit
Pilze müssen Sie heutzutage glücklicherweise nicht mehr selbst sammeln – im Handel erhalten Sie Ware, die Sie bedenkenlos verwenden können. Dank strenger Hygienevorschriften und optimierten Zuchtverfahren sind beim Champignon-Anbau keinerlei chemische Pflanzenschutzmittel oder Dünger vonnöten. Wenn Sie die sensiblen Pilze frisch verwenden und richtig putzen und lagern, bringen Sie mit ihnen ein gesundes, simpel zuzubereitendes und schmackhaftes Essen auf den Tisch. Ob braten, backen oder in der Suppe mitkochen – lassen Sie Ihrer Kreativität freien Lauf und kreieren Sie selbst einige Rezepte für die leckeren Pilze.