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Toxoplasma gondii: Der Parasit der Katzen, Mäuse und Menschen befällt

Mäuse und Ratten, ohne natürliche Angst vor Katzen oder Katzenurin und Menschen in deren Körpern Zysten wachsen. Die natürliche Ursache für diese Umstände liegt in einem winzigen Protozoon, dem Toxoplasma gondii. Dieses winzige, wie ein Parasit lebende Protozoon kann immungeschwächte Menschen krankmachen und verändert das Verhalten von Nagern.

Weltweit leidet fast die halbe Bevölkerung unter Toxoplasmose. Viele Menschen wissen nicht einmal von ihrer Infektion.

Was ist Toxoplasma gondii?

Beim Toxoplasma gondii handelt es sich um ein Protozoon, welches die Lebensweise eines Parasiten besitzt. Es betrachtet Menschen und Nagetiere als seine Zwischenwirte.

Seine Endwirte sind Katzen.

Wo kommt es her und wer hat es entdeckt?

Entdeckt wurde es erstmalig im Jahre 1907 in einem Gundi, einer Nagetierart mit verwandtschaftlichem Bezug zum Stachelschwein. Seine Entdecker, Louis Manceaux und Charles Nicolle gaben ihm den Namen Toxoplasma, aufgrund seiner gebogenen, Halbmond ähnlichen Form. Gondii setzten sie dem Namen zu, weil sie es in einem Gundi entdeckten.

Viele Jahre später wiesen Wissenschaftler es mithilfe des Dye-Test in einem Menschen nach und klassifizierten es als Krankheitserreger. Die Krankheit bekam den Namen Toxoplasmose. Ein Test, mit dem Wissenschaftler dieses Protozoon im Menschen nachweisen konnten, entwickelte im Jahre 1948 das Team Feldman und Sabin. Ihr serologischer Test basierte auf Antikörper und nennt sich Dye-Test oder Sabin-Feldman Test.

Mithilfe dieses Farbstreifentests ließ sich nachweisen, dass Toxoplasma gondii sich über die gesamte Welt und verbreitet hat und viele Menschen mit ihm infiziert sind.

Wie entwickelt und verbreitet sich der Parasit?

Tiere und Menschen stecken sich durch Kot von Katzen, Nagetieren und/oder Menschen an und infizieren weitere Tiere und/oder Menschen. In einigen Fällen wird auch Berichtet das durch morsche Häuser sich Krankheiten verbreiten können.

Verbreitung und Entwicklung im Zwischenwirt

Seine Übertragung auf den Menschen erfolgt durch Katzenkot. Ein Endwirt scheidet die sogenannten Oozysten (Eier) mit dem Kot aus. Der Zwischenwirt nimmt die Eier auf und der weitere Entwicklungszyklus beginnt. Das Protozoon wächst und teilt sich so lange bis die Zellen platzen. Durch das Platzen der Zellen verteilen sich die sogenannten Tachyzoiten im Blut, der Plazenta und vielen Zellen des Wirtes.

Bei der ständigen Teilung innerhalb der Zellen entwickeln sich gegengeschlechtliche Gamonten, ähnlich den Männchen und Weibchen bei Säugetieren. Durch das gegenseitige Befruchten entstehen im Wirtskörper neue Oozysten. Der derzeitige Wirt scheidet diese mit seinem Kot aus und die Oozysten entwickeln ich bis zur Reife an der Luft fort.

Der nächste Wirt nimmt diese auf und der Kreislauf beginnt erneut, bis ein Endwirt (eine Katze) die Oozysten aufnimmt.

Die Entwicklung des Toxoplasma gondii im Endwirt

In einer Katze entwickeln sich sogenannte Gewebezysten, Bradyzoiten und Tachyzoiten. Nach der Erstinfektion und dem Ausscheiden großer Mengen Oozysten entwickeln Katzen gegen erneute Infektionen eine Immunität.

Gibt es weitere Wege wie sich Toxoplasma gondii verbreitet?

Ja, es gibt insgesamt drei Wege des Übertragens:

1. Vom Zwischenwirt zum Endwirt
2. vom Endwirt zum Zwischenwirt
3. vom Zwischenwirt zum Zwischenwirt und dann zum Endwirt.

Wo und Wie findet eine Ansteckung mit Toxoplasmose statt?

Tiere schnuppern an allen Fäkalien und infizieren sich auf diesem Wege schnell mit Toxoplasmose. Gartenbesitzer, Gärtner, Forstwirte und jeder Mensch, der ungeschützt mit der Erde im Garten, auf dem Acker und/oder dem Wald arbeitet, unterliegt einem erhöhten Infektionsrisiko.

Das Risiko sich über Katzenkot zu infizieren, besteht in erhöhtem Maße bei Katzenhaltern, die ihren Katzen Freigang gewähren. Katzenhalter, die ihre Katzen ausschließlich in der Wohnung halten unterliegen einem geringeren Risiko, obwohl die Möglichkeit besteht, dass ihre Katzen infiziert sind.

Direkter Hautkontakt mit dem Kot von Katzen, Ratten und/oder anderen Säugetieren oder Menschen erhöht das Infektionsrisiko automatisch.

Für welche Lebewesen ist Toxoplasmose gefährlich?

Jeder Zwischenwirt, der sich mit Toxoplasma gondii infiziert, kann die Krankheitsanzeichen einer Toxoplasmose aufweisen.

Lebensgefährlich kann sich die Toxoplasmose auf Babys und Säuglinge auswirken, da eine Erstinfektion mit Durchfällen einhergehen kann. Die Übertragung auf Babys kann im Mutterleib stattfinden, da das Protozoon sich in der Blutbahn und in der Plazenta der Mutter befindet.

Nach der Erstinfektion kann die Mutter, wie die betroffenen Katzen und/oder betroffenen Menschen, eine Immunität aufbauen. Sie scheiden dann keine weiteren Oozysten mehr aus.

Nagetiere verändern ihr Verhalten und verlieren ihre Scheu vor Katzen und Katzenurin verliert für sie seine, ihnen im Normalfall angsteinflößende Wirkung.

Welche Krankheitsanzeichen weisen auf eine Toxoplasmose hin?

Gesunde Menschen bemerken diese Infektion selten, da sie bei stabilem Immunsystem in vielen Fällen symptomlos vorübergeht.

Ihr Körper bildet schnell Antikörper, welche das erneute Anstecken mit Toxoplasmose verhindern.

Bei infizierten Babys innerhalb oder außerhalb des Mutterleibs und Personen mit schwachem Immunsystem kann es zu Entzündungsherden in Gehirn, Lunge und/oder Hirnhaut kommen. Als weitere Komplikationen einer Toxoplasmose bei stark geschwächten und immunschwachen Personen, sind Wesensveränderungen, Lähmungserscheinungen und Krampfanfälle zu nennen.

Welche Möglichkeiten der Vorsorge gibt es?

Um eine Infektion während der Schwangerschaft zu vermeiden, hilft ein vorsorglicher immunologischer Test, den die schwangere Frau von ihrem Arzt machen lassen kann. Des Weiteren besteht die Möglichkeit, durch eine Fruchtwasseruntersuchung, die Gefährdung des Kindes zu minimieren.

Wie kann sich eine Schwangere während der Schwangerschaft schützen?

Sie kann sich schützen, indem sie:

• ihre Hände vor und nach den Mahlzeiten intensiv mit Seife und einem desinfizierenden Mittel wäscht.
• das Essen von nicht durchgebratenem Fleisch vermeidet.
• die Haustierkäfige und Katzentoiletten nicht selber reinigt, sondern diese tägliche Aufgabe an ein anderes Familienmitglied übergibt.
• keine Arbeiten im Garten während der Schwangerschaft durchführt.

Achtung!

Ursachen für Parasiten können auch in seltenen Fällen die Feuchtigkeit im Eigenheim sein. Derzeit wurde diese Studie noch nicht belegt aber wird gerade strengst untersucht.

Haustiere mit diagnostizierter Toxoplasmose unterliegen nach dem deutschen Tiergesundheitsgesetz der Meldepflicht!

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