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So verlegt man Wellplatten selbst

Wellplatten (Profilplatten) aus Kunststoff sind für Dächer und Wände vielseitig einsetzbar, ganz zur Freude eines jeden Hausbauers- oder Heimwerkers. Die verschiedensten Wellplatten sind in unterschiedlichen Materialien, Formen und Farben erhältlich, um die individuellen Anforderungen zu erfüllen. Je nach Zweck und Verwendung können Lichtwellplatten aus Polycarbonat, Acryl, Polyester oder auch PVC die richtige Wahl sein. Dieser Artikel verrät sechs Tipps, wie man Wellplatten am besten selbst verlegt und auf was dabei geachtet werden sollte.

1. Die richtige Lagerung von Wellplatten

Wellplatten möchten sorgsam und materialschonend gelagert werden. So ist es zum Beispiel wichtig, dass man die Wellplatten nicht über eine längere Zeit direkt in die Sonne legt, um zu verhindern, dass zu hohe Temperatureinwirkungen beim Material im schlimmsten Fall dazu führen, dass sich die Platten verformen. Daher ist es ratsam, die Wellplatten bis zur Verwendung mit einer Folie oder einem Karton abzudecken und auch dafür zu sorgen, dass diese nicht verschmutzen.

Tipp: Das Material der Wellplatten kann auch dadurch geschont werden, indem keine starken Reinigungsmittel verwendet werden. Zur Reinigung eignet sich eine milde Seifenlauge mit Schwamm und ausreichend Wasser.

2. Die Unterkonstruktion

Für eine fachgerechte Dacheindeckung, ist eine Mindestneigung des Dachs von sieben Grad notwendig, idealerweise sollten mindestens zehn Grad Neigung vorhanden sein. Für die Unterkonstruktion kann entweder auf eine Holzlattung oder auf Metall gesetzt werden, um darauf die Wellplatten zu verlegen. Hierfür werden zunächst die Auflagerflächen weiß gestrichen. Optional kann auch ein sogenanntes Reflektor-Klebeband angebracht werden, damit die Hitzeansammlung verhindert wird.

Darauf achten: Die Abstände zwischen den Unterstützungen der Wellplatten sollten bei PVC und Polyester mit 50 cm bemessen werden, während bei Polycarbonat und Acryl 80 cm ausreichen. Bei hohen Belastungen durch Schnee oder Wind sollten die Abstände verringert werden.

3. Wellplatten und die Windrichtung

Bei der Verlegung von Wellplatten sollte man stets gegen die Hauptwindrichtung vorgehen – das heißt von der Traufe zum Dachfirst. Zur Befestigung werden die Wellplatten auf jedem dritten Wellenberg geschraubt. Im Rand- und Überdeckungsbereich sollte auf jedem Wellenberg geschraubt werden. Eine Ausnahme gilt bei Acryl: Hier genügt es, wenn auf jedem zweiten Wellenberg geschraubt wird.

4. Ober- und Unterseite berücksichtigen

Bei Profilplatten mit einer einseitigen Struktur muss darauf geachtet werden, dass diese nach unten zeigt. Handelt es sich um Wellplatten mit einem einseitigen UV-Schutz, muss dieser in jedem Fall nach oben zeigen. Bei Befestigung der Wallplatten an einer Wand, sollten die Verschraubungen im Wellental nach jeder zweiten oder dritten Welle vorgenommen werden.

5. Für genügend Höhenüberdeckung sorgen

In Sachen Sicherheit ist es bei Wellplatten wichtig, auch auf eine entsprechende Höhenüberdeckung von mindestens 150 mm zu achten. Falls die Dachneigung unter zehn Grad liegt, kann die Höhenüberdeckung auf 200 mm erhöht werden, wobei gegebenenfalls mit Silikon abgedichtet werden muss. Auch ist auf eine vorgeschriebene Hinterlüftung zu achten – mit Ausnahme von Carports, hier ist keine Hinterlüftung erforderlich.

6. Kunststoffbohrer verwenden

Für das Zuschneiden der Wellplatten eignet sich eine Hand- oder Tischkreissäge, dessen Sägeblatt feinverzahnt- und für die Bearbeitung von Kunststoff geeignet ist.

Tipp: Immer darauf achten, dass mit Anschlag gearbeitet wird, um ein Verkanten zu verhindern.

Für das Bohren eignet sich ein stufenloser Kunststoffbohrer. Zu Beginn mit einer Testbohrung starten und falls sich Risse an den Rändern bilden, gleich das Werkzeug tauschen.

Tipp für Heimwerker: Die Bohrlöcher sollten rund drei bis vier Millimeter größer sein als der Durchmesser des Schraubenschaftes. So wird gewährleistet, dass sich die Wellplatten bei Temperaturdifferenzen entsprechend ausdehnen oder schrumpfen können.

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