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Rosenkohl zubereiten – so machen Sie das Wintergemüse zum Star auf dem Teller!

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Rosenkohl ist der Gemüse-Alptraum mancher Kindheit: das Wintergemüse matschig zerkocht und mit muffigem Geschmack. Ein Grund, warum die Kohlsprossen selten auf den heimischen Küchentisch kommen. Dabei sind sie frisch zubereitet und knackig gegart ein echter Gaumenschmaus. Wie Rosenkohl perfekt gelingt und wie Sie die eine oder andere Schwierigkeit beim Zubereiten umgehen, erfahren Sie in diesem Ratgeber.

Rosenkohl – nährstoffreiche Knospen aus Brüssel

Der ersten Belege für Rosenkohl-Anbau finden sich in Belgien um das Jahr 1587. Nach der belgischen Metropole heißt der Kohl im französischen Sprachraum „Choux de Bruxelles“ und war auch in Deutschland lange als Brüsseler Sprossen bzw. Brüsseler Kohl bekannt. In den USA werden die kleinen Röschen heutzutage noch „Brussel Sprouts“ genannt.

Die Rosenkohlpflanze bildet beim Wuchs einen 50 bis 70 Zentimeter hohen Stängel, an dem sich in spiralförmiger Anordnung viele Knospen bilden. Diese werden abgeerntet und sowohl als TK-Ware als auch frisch im Handel angeboten. Belässt man die Röschen an der Pflanze, treiben sie nach der Überwinterung aus und bilden im zweiten Jahr Blüten.

„Iss Dein Gemüse – es hält Dich gesund!“ diese Aufforderung an appetitlose Kinder ist beim Rosenkohl kaum übertrieben. Die Röschen enthalten reichlich Vitamin C, B-Vitamine und Vitamin K; zudem Mineralien wie Magnesium, Kalium, Zink und Fluor. Seine Senfölverbindungen, welche typisch für alle Kohlsorten sind, wirken im Körper antioxidativ und bekämpfen Viren und Bakterien. Beim Kochen bietet das Wintergemüse zudem viele Möglichkeiten.

Rosenkohl frisch kaufen – worauf ist zu achten?

Rosenkohl wird als lose Ware auf dem Wochenmarkt angeboten. Im Supermarkt erhalten Sie die Röschen im Netz verpackt.

  • Saison: Rosenkohl hat seine Hochsaison von September bis Januar und wird deshalb auch Wintergemüse genannt. Sie bekommen die grünen Röschen jedoch häufig bis ins Frühjahr hinein. Nach den ersten Frösten schmeckt der Kohl süßer (und nicht so bitter) und ist bekömmlicher für die Verdauung. Kohl-Gourmets genießen die Kohlsprossen daher gern erst ab Ende Oktober/Anfang November.
  • Einkauf: Kaufen Sie nur Rosenkohl, dessen Köpfe fest geschlossen sind – je älter die Ware ist, desto stärker öffnen sich die Blätter der Röschen. Diese sollten bei Qualitätsware eine kräftige grüne Farbe aufweisen und keinesfalls gelb oder bräunlich aussehen. So lässt sich ohne größere Schwierigkeit verwelkte Ware erkennen.
  • Lagern: Rosenkohl können Sie ohne große Schwierigkeit 4 bis 5 Tage lang im Gemüsefach des Kühlschrankes aufbewahren. Dabei müssen Sie allerdings darauf achten, ihn nicht gemeinsam mit Obst und Gemüse zu lagern, das Reifungsgase abgibt. Äpfel, Tomaten und Avocados verströmen das sogenannte Ethylen und lassen ihre Nachbarn im Kühlschrank schneller welk werden.

Falls Sie das Wintergemüse einfrieren wollen, blanchieren Sie die geputzten Köpfe vorher 4 bis 5 Minuten lang in kochendem Salzwasser. Anschließend werden die Röschen abgeschreckt und portionsweise eingefroren. Nach dem Aufenthalt im Eis büßt der Rosenkohl allerdings einiges an seiner Knackigkeit ein.

Rosenkohl zubereiten – so geht´s:

© K.-U. Häßler - Fotolia.com
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Rosenkohl ist sowohl in der Vorbereitung als auch beim Kochen ein unkompliziertes Gemüse. Die Zubereitung sollte also keine Schwierigkeit darstellen.

Vorbereitung – Rosenkohl putzen

Entfernen Sie die eventuell angetrockneten äußeren Blätter der Röschen, bis nur die glatten festen Köpfe bleiben. Kürzen Sie den Strunk und schneiden Sie jeden Kopf von unten her kreuzweise ein. So präpariert sind die Kohlröschen bereit zum Kochen. Bei anderen Zubereitungsmethoden, werden sie unter Umständen vorab halbiert oder gar die einzelnen Blättchen abgelöst.

Variante 1: Rosenkohl kochen

  1. Schritt: Lassen Sie Salzwasser in einem Topf aufkochen.
  2. Schritt: Geben Sie die nach Anweisung geputzten Kohlröschen hinein und lassen Sie sie ca. 15 Minuten lang zugedeckt kochen.
Tipp: Überprüfen Sie beim Kochen zwischendurch die Konsistenz des Kohls – matschiger Rosenkohl ist kein Fest für den Gaumen und hat darüber hinaus auch viele seiner gesunden Inhaltsstoffe im Kochwasser verloren.

 

Variante 2: Rosenkohl dämpfen

  1. Schritt: Füllen Sie einen Kochtopf etwa 2,5 Zentimeter hoch mit Wasser auf und bringen Sie es zum Kochen.
  2. Schritt: Platzieren Sie einen Dämpfeinsatz im Kochtopf oder nutzen Sie ein in der Größe passendes Küchensieb. Hinein setzen Sie die geputzten Kohlröschen. Achten Sie darauf, dass der Einsatzkorb mit dem Wasser nicht direkt in Berührung kommt.
  3. Schritt: Setzen Sie einen Deckel auf und dämpfen Sie den Rosenkohl etwa 15 Minuten lang.

Variante 3: Rosenkohl braten

  1. Schritt: Für diese Zubereitungsart müssen Sie die Kohlröschen je nach Größe halbieren oder vierteln.
  2. Schritt: Erhitzen Sie Öl oder Butter in einer weiten Pfanne und legen Sie die Rosenkohlstücke hinein.
  3. Schritt: Braten Sie das Gemüse unter stetigem Wenden etwa fünf Minuten lang an. Mit der Zeit bräunt der Kohl so stark, dass Sie ihm etwas Flüssigkeit hinzugeben müssen. Gießen Sie einen Schuss Kochwasser oder Brühe auf und lassen Sie das Gemüse noch 2 bis 3 Minuten weiter Kochen.
  4. Schritt: Zum Schluss schmecken Sie den Rosenkohl mit Zitronensaft, Salz, Pfeffer ab. Auch Muskat kann hier als Gewürz sehr leckere Ergebnisse zaubern.

Bekannte Gerichte und Ideen für Rezepte

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Besonders zu deftigen Herbst- und Wintermenüs passt Rosenkohl als geschmackvolle Beilage, die Sie ohne Schwierigkeit zubereiten können:

  • Gebratene Rosenkohlblätter (Schwierigkeit: mittel): Diese feine Zubereitungsart eignet sich als Beilage für edle Weihnachtsmenüs. Lösen Sie die einzelnen Rosenkohlblätter vollständig von den Strünken und blanchieren Sie sie 2 Minuten lang in Kochwasser. Schrecken Sie die Blätter in Eiswasser ab und lassen Sie sie in einem Küchensieb gut abtropfen. Anschließend braten Sie den Rosenkohl 2 bis 3 Minuten lang in zerlassender Butter und würzen ihn dabei mit Salz, Pfeffer und Muskat. Ein Löffel Zucker im Gemüse sorgt für den dezenten Karamell-Effekt.
  • Rosenkohlpüree (Schwierigkeit: einfach): So machen Sie den verhassten Kohl auch Kindern schmackhaft: Kochen Sie die Kohlröschen weich und pürieren Sie sie zusammen mit Frischkäse oder Quark und einem Stück zerlassener Butter. Schmecken Sie die Creme mit Salz, Pfeffer, Muskat und einem Schuss Apfelsaft ab. Diese Zubereitung bietet einen interessanten Ersatz für das immer gleiche Kartoffelpüree.
  • Rosenkohl und Maronen (Schwierigkeit: mittel): Zwei Früchte des Herbstes kommen im Duett groß raus: Die Maronen schneiden Sie kreuzweise ein und backen sie im Ofen, bis sie aufspringen. Anschließend werden die Esskastanien geschält und von der Haut befreit. Wenn Sie weniger Arbeit haben möchten, greifen Sie auf im Vakuum verpackte Ware zurück. Kochen Sie den Rosenkohl bissfest und schrecken Sie ihn anschließend ab. Erhitzen Sie Öl in einer Pfanne und braten Sie Speckstücke darin knusprig an. Geben Sie Rosenkohl, Maronen und ein Stück Butter hinzu und braten Sie alles 5 Minuten lang zusammen weiter. Zum Schluss wird mit Zitronensaft, Pfeffer, Muskat und Salz gewürzt.

Fazit

An Rosenkohl scheiden sich die kulinarischen Geister – ohne ersichtlichen Grund. Das vitaminreiche Wintergemüse enthält dank neu gezüchteter Sorten heutzutage kaum noch Bitterstoffe und schmeckt in mannigfaltigen Zubereitungsarten. Falls Sie das Wintergemüse in den letzten Jahren eher gemieden haben – geben Sie dem Mini-Kohlkopf doch eine neue Chance auf Ihrem Esstisch! Es gibt zahlreiche Ideen für Rezepte, die Sie leicht zubereiten können!

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