Home / Hausputz / Polstermöbel reinigen – mit Natron und Co. zum Erfolg!

Polstermöbel reinigen – mit Natron und Co. zum Erfolg!

© TwilightArtPictures - Fotolia.com

Die gemütliche Sitzgruppe mit großem Sofa und bequemen Sesseln ist wohl in den meisten deutschen Haushalten der Mittelpunkt des Wohnzimmers. Ob zum entspannten Lesen, Fernsehen oder Beisammensein mit Freunden – die weichen Möbel gehören dazu! Dabei hat die wild geblümte Variante Typ „Gelsenkirchener Barock“ längst ausgedient und hat modernen Polstermöbeln in hellen Farbnuancen Platz gemacht. Ästhetisch ist der reduzierte Stil sicherlich ein Gewinn, leider fällt jeder Rotweinspritzer und jeder leichte Abrieb einer neuen Jeans auf dem modernen hellen Polster umso mehr auf. Wie Sie Ihre Polstermöbel von allen kleinen Unfällen des Alltags wieder rückstandslos befreien, zeigen wir in den nachfolgenden Abschnitten.

Verschiedene Flecken auf Polstermöbeln

Je nachdem, welche Art der Verschmutzung sich auf Ihren Polstermöbeln festgesetzt hat, eignen sich für die Entfernung unterschiedliche Methoden:

VerschmutzungEntfernung
Staub, KrümelEinfach: Die alltäglichen Verschmutzungen saugen Sie effektiv mit der Polsterdüse des Staubsaugers von Lehnen und Sitzflächen. Bei Veloursstoffen achten Sie darauf, dass die Düse nicht kratzt, und arbeiten Sie ausschließlich in Strichrichtung. Alternativ nutzen Sie einen Waschsauger, der allgemein als Kärcher bekannt ist.
TierhaareEinfach: Da im Falle von festsitzenden Tierhaaren ein Staubsauger oft versagt, müssen Hunde- und Katzenbesitzer auf spezielle Fusselbürsten zurückgreifen. Einfache Kleberoller tun ebenfalls ihre Wirkung, um die Polster von den Haaren zu reinigen. Alternativ zur Fusselbürste können Sie Klebeband oder ein Stück Antirutschmatte verwenden. Die Tierhaare bleiben an beiden Hilfsmitteln haften und können vom Polster abgesaugt werden.
FettfleckenEinfach: Lösen Sie etwas Flüssigwaschmittel in Wasser auf und betupfen Sie den Fleck mit einem Schwamm. Arbeiten Sie dabei von außen nach innen. Anschließend entfernen Sie die Seife mit klarem Wasser und trocknen die Stelle gründlich mit Küchenpapier und Föhnluft. Alternativ zum Waschmittel können Sie Natron nutzen. Mit einem Waschsauger reinigen Sie die Polster noch einfacher von Fettflecken.
SchockoladenfleckenMittel: Schokolade kratzen Sie vorsichtig mit einem Messerrücken vom Gewebe und bestreuen den zurückbleibenden Fettfleck mit Kartoffelmehl. Nach kurzer Einwirkzeit putzen Sie das Stärkepulver gründlich ab. Bleiben noch Rückstände, behandeln Sie die Stelle mit Waschmittellösung nach. Verbleibende Rückstände können Sie mit trockenem Natron behandeln. Eine Nacht einwirken lassen, am nächsten Tag saugen Sie die Überreste mit dem Pulver vom Polster ab.
RotweinfleckenSchwierig: Rotweinflecken sollten Sie rasch behandeln! Hier können farbloser Glasreiniger oder Waschmittellösung helfen. Auf Teppichen oder Polstermöbeln unterstützt Sie ein Waschsauger bei der Fleckenentfernung.
ObstfleckenSchwierig: Hier gilt dasselbe wie für Rotwein: Behandeln Sie den Fleck möglichst in frischem Zustand mit Glasreiniger oder Waschmittellösung. Obstflecken lassen sich – mit etwas Glück – wieder mit Natron oder dem Kärcher entfernen.
TomatenfleckenMittel: Besprühen Sie die betroffene Stelle mit Rasierschaum und lassen Sie ihn einige Minuten lang einwirken. Anschließend wischen Sie die Schaumreste mit einem feuchten Tuch weg.
TeefleckenMittel: Betupfen Sie den Fleck vorsichtig mit flüssiger Gallseife und Wasser. Entfernen Sie anschließend alle Seifenrückstände gründlich auf dem Bezugsstoff.
KugelschreibertinteMittel: Lösen Sie die Verschmutzung mit Zitronensaft oder Essigessenz an und waschen Sie sie mit einem feuchten Schwamm aus.
TintenfleckenMittel: Am besten hilft bei blauen Klecksen der Tintenkiller. Ansonsten erzielen Sie auch mit Reinigungsalkohol gute Erfolge.
EddingfleckenSchwierig: Bei strapazierfähigen Bezugsstoffen dürfen Sie die betroffene Stelle mit Nagellackentferner abtupfen; andernfalls hilft eine Spülmittel-Essig-Wasserlösung (siehe Hausmittel).
WachsfleckenEinfach: Nachdem Sie überschüssiges Wachs mit einem Messerrücken abgekratzt haben, legen Sie einen Bogen Löschpapier auf die betroffene Stelle und erwärmen das Wachs mit warmer Föhnluft. Auf diese Weise lässt sich das verflüssigte Wachs gut aus dem Gewebe saugen. Wachsreste können Sie auf farbechten Bezügen mit Spiritus beseitigen.

 

© Robert Kneschke - Fotolia.com
© Robert Kneschke – Fotolia.com

Polstermöbel reinigen – so funktioniert’s:

Sie benötigen:

  • Staubsauger
  • weiches Tuch
  • destilliertes Wasser
  • Spülmittel bzw. Flüssigwaschmittel
  • Natron (anstelle des Spül- oder Waschmittels)
    1. Schritt: Grundreinigung der Möbel

Reinigen Sie Ihr Sofa im ersten Schritt gründlich mit dem Staubsauger, um Staub und eventuelle Krümel zu entfernen. Wählen Sie eine Saugdüse mit Bürste oder mit weichem Filzbesatz, um das Gewebe des Bezuges nicht zu strapazieren. Bei Veloursstoffen sollten Sie die Leistung des Staubsaugers etwas reduzieren und ausschließlich im Verlauf der Faserrichtung arbeiten, um keine unschönen Streifen zu erzeugen. Für die Beseitigung von Tierhaaren empfiehlt sich eine spezielle Fusselbürste.

    1. Schritt: Auffrischung durch feuchtes Reinigen

Für eine großflächige Auffrischung des Bezugsstoffes benutzen Sie ein feuchtes, gut ausgewrungenes Tuch. Damit wischen Sie Lehnen und Sitzflächen des Möbels in Richtung des Faserverlaufes ab. Um Kalkrückstände zu vermeiden nutzen Sie am besten destilliertes Wasser. Wenn Sie die Reinigungswirkung etwas erhöhen möchten, mischen Sie wenig Spülmittel oder Flüssigwaschmittel in die Reinigungslösung. Halten Sie sich mit der Menge der Zugabe zurück – zu viel Seife hinterlässt unschöne Flecken. Auf einem farbechten Polstermöbel können Sie das Waschmittel durch Natron ersetzen. Feucht angewendet, zieht es nicht nur die Flecken aus dem Polster. Auch die Farbe der Polster wirkt nach dem Reinigen mit Natron wieder frischer.

    1. Schritt: Spezielle Flecken entfernen

Müssen Sie einzelne Flecken auf dem Bezugsstoff Ihrer Polstermöbel behandeln, wählen Sie das passende Reinigungsmittel aus der oben stehenden Tabelle oder greifen Sie zu einem passenden Spezialfleckenentferner. Betupfen Sie die betreffende Stelle mit Reinigungslösung, immer von außen nach innen, damit Sie den Fleck nicht ausweiten. Reiben Sie dabei nicht zu stark, um das Gewebe zu schonen. Nach der Fleckenbehandlung sollten Sie Rückstände des Reinigungsmittels möglichst vollständig mit einem feuchten Schwamm entfernen. Damit keine Trockenränder entstehen, empfiehlt es sich, die gesamte Fläche um den Fleck herum einmal feucht zu putzen.

Tipp: Die ersten beiden Schritte lassen sich mitunter auch durch einen Waschsauger kombinieren. Dieser sprüht zunächst ein Reinigungsmittel und saugt danach den Schmutz fasertief aus den Polstern. Mit einem Waschsauger wird die Polsterreinigung also zum Kinderspiel!

 

Hausmittel für verschmutzte Polstermöbel

© Spectral-Design - Fotolia.com
© Spectral-Design – Fotolia.com
  • Kartoffelmehl: Mit Stärkemehl jeder Art – auch Maisstärke, Weizenmehl oder Babypuder – können Sie frische Fettflecken aus einem Polster entfernen. Streuen Sie es auf die betroffene Stelle und lassen Sie es das überschüssige Fett einfach aufsaugen. Nach kurzer Einwirkzeit bürsten Sie das Puder einfach ab und der Fettfleck ist größtenteils verschwunden. Zur Nachbehandlung von Rückständen eignen sich Neutralseife, Natron, Waschmittellösung oder Spiritus.
  • Essig und Spüli: Mischen Sie eine Reinigungslösung aus einem Esslöffel Spülmittel, zwei Esslöffeln Essigessenz und einer Tasse Wasser. Mit diesem Hausmittel bekämpfen Sie schwierige Flecken wie Tinte und Edding auf Geweben, die Alkohol nicht vertragen.
  • Rasierschaum: Bei Gemüseflecken von Tomatenketchup oder Karottenbrei besprühen Sie die Verschmutzung mit Rasierschaum. Nach kurzer Einwirkzeit entfernen Sie die Rückstände und den Rasierschaum mit einem feuchten Lappen.
    Tipp: Die Carotinoide, welche verschiedene Gemüse gelb bis rot färben, sind sehr lichtempfindlich – steht ihr Möbelstück im vollen Sonnenlicht, verschwinden Rückstände nach einiger Zeit von selbst.
  • Haarspray und Nagellack: Kosmetikprodukte, die auf Alkohol oder Aceton basieren, eignen sich zur Behandlung schwieriger Flecken wie Edding und Kugelschreibertinte. Probieren Sie vorher an einer unauffälligen Stelle Ihrer Polster aus, ob die Produkte die Farbe des Gewebes angreifen.
  • Nylonstrumpf: Ein Nylonstrumpf kann Ihnen auf mehrfache Weise beim Reinigen von Polstern helfen. Ziehen Sie ihn über die Staubsaugerdüse, können Sie auch die entlegensten Ecken und Ritzen des Möbels reinigen, ohne dass Münzen, Ohrringe oder Kleinspielzeug eingesaugt werden. Über die behandschuhte Hand gezogen und kräftig über den Polsterstoff gerieben, entfernt ein Feinstrumpf Wachsflecken aus dem Polster.
  • Natron: Natron ist ein echtes Wundermittel und hilft Ihnen, Gerüche und Flecken von Polstermöbeln zu entfernen. Mit dem Hausmittel können Sie in zweierlei Varianten reinigen: trocken oder nass. Wenden Sie Natron trocken an, streuen Sie das Pulver auf die Verschmutzung und lassen es über Nacht einwirken. Am nächsten Tag saugen Sie das Pulver einfach wieder auf. Um die Farbe des Sofas wieder hervorzuholen, können Sie mit Natron feucht reinigen. Streuen Sie wieder das Pulver auf das Polstermöbel und reiben Sie mit einem feuchten Tuch das Natron in den Stoff ein. Sobald das Polster trocken ist, saugen Sie das restliche Natron ab.Vorsicht: Natron sollte nur bei farbechten Polstern genutzt werden.

Spezielle Reiniger und Pflegetipps

Hausmittel sind zwar oft günstig und effektiv, jedoch erleichtern Spezialprodukte in manchen Fällen die Reinigung von Polstermöbeln:

  • Polsterschaum: Den Reinigungsschaum sprühen Sie einfach auf die Polster auf. Massieren Sie ihn nun mit einem weichen Schwamm ein und saugen nach kurzer Einwirkzeit die Rückstände ab. Mit derartigen Produkten lassen sich Sofas, Sessel, Autositze und Teppiche einfach behandeln.
  • Diverse Fleckenentferner: Für jede Art der Verschmutzung gibt es in Drogerie und Online-Handel passende Fleckenentferner. Tauchen in Ihrem Haushalt bestimmte Flecken immer wieder auf, lohnt sich die Anschaffung.
  • Waschsauger und Kärcher: Haben Sie sehr helle Polstermöbel und Läufer oder Teppiche, empfiehlt sich auf Dauer, einen Waschsauger anzuschaffen. Er feuchtet die Oberfläche der Polster an und saugt das Wasser gleichzeitig mit dem Schmutz aus dem Polster oder Teppich. In der Regel lassen sich mit dem Waschsauger Polstermöbel und Teppiche nahezu fasertief reinigen. Zusätze wie Natron, Waschlösungen oder andere Reinigungsmittel benötigen Sie oftmals gar nicht.

Weitere nützliche Tipps:

  • Bereits beim Kauf ihrer Polstermöbel sollten Sie auf die Pflegeansprüche der Bezüge achten, die Sie aus den Pflegeetiketten ersehen können. Befindet sich dort ein Kreissymbol, dürfen Sie den Stoff nur chemisch reinigen lassen. Bei Angabe einer Gradzahl ist das Reinigen in der Maschine möglich.
  • Selbst wenn Sie den Bezug in der Maschine waschen dürfen, muss er erst einmal in die Trommel passen. Achten Sie bei der Anschaffung neuer Möbel darauf, dass die Bezüge durch Reißverschlüsse soweit zerlegbar sind, dass Sie sie bequem reinigen können.

Fazit

Auf der Sitzgruppe im Wohnzimmer soll das Leben toben und es wollen entspannte Stunden genossen werden. Niemand möchte sich dort ernsthaft Jahre lang auf Schutzfolie fläzen. Das muss auch nicht sein – schließlich sind selbst kleine Alltagsunfälle mit Speisen und Getränken kein Problem. Wenn Sie diese sofort behandeln und ein passendes Hausmittel wie Rasierschaum, Natron, Haarspray oder Kartoffelmehl zum Reinigen zur Hand haben, lassen sich Schmutz und Flecken leicht entfernen. Darüber hinaus ist ein Waschsauger sehr hilfreich, um Arbeitsschritte zusammen zu fassen.

3.9/5 - (9 votes)