Gegenstände aus Kupfer sind heutzutage immer noch in vielen Formen präsent in unseren Haushalten: ob als extravagantes Schmuckstück, als Türknauf bzw. Schubladengriff, in Form von Destillen oder als dekorative Kupferkanne. Aktuell erobert sich selbst der traditionelle Kupferkessel seinen Stellenwert in der Küche wieder zurück. Kochfans und -profis schwören auf die Wärmeleitfähigkeit des Metalls, die beim Einkochen von Marmelade oder als Fonduetopf hervorragende kulinarische Resultate ermöglicht. Was aber tun, wenn Kupfer mit den Jahren immer dunkler wird und eine grüne Patina bekommt? Mit welchen Reinigungs- und Hilfsmitteln Sie Kupfer wieder im alten Glanz erstrahlen lassen können, haben wir im Folgenden für Sie zusammengestellt.
Kupfer – beständig aber auch empfindlich
Manch ein Kessel, eine Destille oder Dekorationsobjekt aus Kupfer wird über Generationen weitergegeben, so unverwüstlich zeigt sich das Metall in den meisten Fällen. Gerade das Reinigen beinhaltet jedoch ein gewisses Risiko für Kupfer. Die dunkle Verfärbung, die sich mit der Zeit auf seiner Oberfläche bildet, ist keine Auflagerung von Staub oder Dreck, sondern das Material selbst, das in seiner obersten Schicht schwarz oxidiert. Reinigen und tragen Sie diese Lage nun ab, offenbart sich darunter wieder glänzendes Metall – gleichzeitig bedeutet dieses Vorgehen aber einen minimalen Abrieb des Materials. Zu oft sollte eine solche Intensivreinigung im Leben eines Kupferkessels oder von Destillen deshalb nicht stattfinden.
Art der Verschmutzung | Entfernung |
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Lebensmittelreste in Kupfertopf oder -pfanne | Einfach: Reinigen Sie das Geschirr mit Schwamm und Spülmittel. Geben Sie es nicht in die Spülmaschine – das fördert die Entstehung von Grünspan. |
Großflächige dunkle Verfärbung | Mittel: Entfernen Sie die Oxidationsschicht durch Säure (Essig, Sulfaminsäure oder Zitrone, siehe Anleitung) |
Grünspan, grünliche Patina | Mittel bis schwierig: In diesem Fall reicht Zitrone oft nicht mehr aus. Polieren Sie das Kupferobjekt mit einer Metallreinigungspaste oder greifen Sie zu einer Lösung mit Sulfaminsäure. |
Nach dem Reinigen der dunklen Patina ist es besonders wichtig, das Kupfer zu imprägnieren bzw. zu versiegeln. Diese Schicht verhindert, dass das Metall in einem kurzen Zeitraum wieder oxidiert, eine Anlaufschicht bildet und erneut gereinigt werden muss. Zu häufige Reinigung ließe das Material theoretisch immer dünner und dünner werden – nicht umsonst gab es in Zeiten des Kupferkochgeschirrs noch die Profession des Kesselflickers.
Kupfer reinigen – so geht´s:
Je nachdem, ob sie eine große Kupferfläche oder ein kleines Objekt von seiner dunklen Anlaufschicht befreien möchten, empfehlen sich unterschiedliche Methoden:
Variante Eins: Reinigung kleiner Kupferteile
Sie benötigen:
- 600 ml Wasser
- 100 ml Essigessenz
- 1 EL Salz
- 1 Kochtopf
- Schritt: Mischen Sie Wasser, Essigessenz und Salz im Topf und erhitzen Sie die Reinigungslösung.
- Schritt: Wenn die Flüssigkeit anfängt zu sieden, tauchen Sie die Kupfergegenstände hinein und drücken sie gegebenenfalls mithilfe eines Holzlöffels unter die Oberfläche.
- Schritt: Belassen Sie das Kupferstück einige Minuten lang in der heißen Reinigungslösung und nehmen Sie es dann heraus. Um sich nicht zu verbrühen, verwenden Sie dafür am besten eine Grillzange.
- Schritt: Anschließend spülen sie das Kupferstück unter fließendem Wasser ab und polieren es mit einem weichen Lappen trocken.
Variante Zwei: Reinigung größerer Kupfergegenstände
Sie benötigen:
- ein bis zwei Zitronen
- Salz
- Schritt: Halbieren Sie zunächst die Zitronen und bestreuen die Schnittflächen mit Salz.
- Schritt: Reiben Sie mit der gesalzenen Zitronenhälfte über die dunkle Kupferfläche. Üben sie dabei ruhig etwas Druck aus und haben Sie Geduld – die Säure braucht etwas Zeit, um die Oxidationsschicht zu beseitigen.
- Schritt: Abschließend spülen Sie die Fläche mit warmem Wasser ab und trocknen sie das Kupfer mit einem weichen Lappen.
Hausmittel zur Reinigung
Viele der geeigneten Hausmittel zum Reinigen von Kupfer basieren auf einer Säure, die die schwarze Anlaufschicht auflöst, das darunterliegende Kupfer aber nicht angreift. Wie wirksam das eine oder andere Mittel ist, können Sie leicht feststellen. Probieren Sie es im Vorhinein an einer alten Centmünze oder einem anderen Kupferstück aus.
- Ketchup und Salz: Es klingt verrückt, funktioniert aber tatsächlich. Vermengen Sie Ketschup und Salz zu einem Brei, den Sie auf das Kupfer auftragen. Anschließend reiben sie die rote Reinigungspaste mit kräftigem Druck in die Oberfläche ein. Zum Schluss lassen Sie das Ganze noch einige Zeit einwirken, bevor sie es mit warmem Wasser abwaschen. Der im Ketschup enthaltene Essig hilft, die Anlaufschicht zu lösen.
- Essig, Salz und Mehl: Eine dicke Reinigungspaste herzustellen, hilft, feine Ritzen und Rillen im Kupferstück zu erreichen. Mischen Sie einen Brei aus den genannten Komponenten an und tragen Sie ihn reibend auf die Kupferoberfläche auf. In Vertiefungen und Rillen können Sie das Reinigungsmittel mithilfe einer Zahnbürste einbringen. Schließlich reinigen sie das Kupferteil mit heißem Wasser ab und polieren es mit einem weichen Tuch oder einem Fensterleder.
- Waschpulver: Auch Waschmittel in Pulverform ist ein probates Hausmittel für die Reinigung von Kupfer. Drücken Sie einen feuchten Lappen ins Waschpulver und reiben sie damit kraftvoll über die Oberfläche. Wenn sie mit dem Resultat zufrieden sind, spülen sie die Reste mit warmem Wasser und trocknen den Kupfergegenstand mit einem weichen Tuch.
Werden spezielle Reiniger benötigt?
Spezielle Reinigungsmittel sind gut geeignet für Verschmutzungs-Härtefälle und zur optimalen Nachbehandlung des polierten Kupfers:
- Metallreinigungspaste, Metallpolitur: Bei starken Verfärbungen erzielen diese Produkte gegenüber Hausmitteln geringfügig bessere Resultate. Dabei müssen Sie nicht unbedingt auf das teuerste Produkt zurückgreifen.
- Reinigungspads: Diese Pads, die eine Mischung aus Schleif- und Reinigungsmitteln enthalten sind für die Reinigung von Edelstahl bekannt. Auch bei Kupfer leisten sie gute Dienste.
- Kupferreinigungsmittel: Entsprechende Reiniger enthalten Tenside in einer besonderen Mischung, mit der sich Kupfer gut reinigen lässt.
- Versiegelungsspray: Eine gute Nachbehandlung beugt dem schnellen Wiederverschmutzen von Kupfer gut vor. Zu diesem Zweck gibt es diverse Spezialprodukte in Spray- oder Flüssigform.
- Sulfaminsäure: Auf Sulfaminsäure sollten sie nur setzen, wenn Ihr Kupferstück wirklich sehr stark angelaufen ist. Zudem sollten die Kupfergegenstände keine weiteren Metalle enthalten. Sulfaminsäure ist sehr wirksam, sollte allerdings bei geöffnetem Fenster und mit Handschuhen genutzt werden.
Fazit
Wenn Sie neue Kupfergegenstände reinigen und gut versiegeln, bevor sich eine dunkle Anlaufschicht bildet, ist das die beste Möglichkeit, lange den typisch rotgoldenen Glanz zu erhalten. Auch Objekte, die bereits eine verfärbte Oberfläche aufweisen, lassen sich mit den geeigneten Mitteln wieder zum Strahlen bringen. Doch manchmal heißt es, bei Kupfer mit über Jahre gewachsener grüner Patina eine Entscheidung zu fällen. Wollen Sie die Reinigung tatsächlich versuchen oder den Antik-Look als solchen bestehen lassen? Einige Gegenstände erhalten erst durch die grüne Ablagerung ihre charaktervolle Ausstrahlung – oder können Sie sich die Freiheitsstatue glänzend wie eine prägefrische Centmünze vorstellen?