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Pfifferlinge einfrieren – das sollten Sie beachten!

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Pfifferlinge verleihen im Sommer und Herbst Pasta-Kreationen, Pilzsuppen und Wildgerichten ein delikat-pfeffriges Aroma. Während der Saison sind die Pilze manchmal preiswert zu bekommen – versierte Sammler gehen beim richtigen Wetter selbst in den Wald und kehren anschließend mit prall gefüllten Körben wieder in die heimische Küche zurück. Die kostbaren Eierschwammerl halten sich im Kühlschrank jedoch nur wenige Tage lang – was tun, wenn die Beute reicher ist, als der Magen groß? Wie Sie Pfifferlinge einfrieren können, um das ganze Jahr über herzhafte Pilzgerichte zu genießen, verraten wir Ihnen in diesem Ratgeber.

Lassen sich Pfifferlinge einfrieren?

Prinzipiell ist das Einfrieren eine der besten Konservierungsmethoden für frisches Gemüse, um Aroma, Konsistenz und Nährstoffe optimal zu erhalten – das gilt auch für alle Pilzsorten. Achten Sie vor allem darauf, für die Tiefkühl-Lagerung sehr frische Ware zu bekommen oder gleich selbst zu sammeln.

Pfifferlinge können auf zweierlei Weisen eingefroren werden: entweder in rohem Zustand oder als halbfertiges Pilzgericht zubereitet. Das Blanchieren oder Vorkochen in Wasser, wie es manchmal empfohlen wird, führt dagegen nur dazu, dass die Pilze nach bei der Weiterverwendung Geschmack einbüßen und matschig werden.

Richtig durchgeführt erzielt das Einfrieren von Pfifferlingen bessere Resultate als das Einmachen oder Einlegen, bei dem der Geschmack stark vom sauren Einmachsud dominiert wird.

Wichtig: Pfifferlinge sollten Sie nicht trocknen! Dies würde die edlen Pilze zu faden, zähen Stückchen schrumpfen lassen. Werden Pfifferlinge hingegen roh oder gegart eingefroren, bleibt ein Großteil des Aromas für leckere Rezepte erhalten!

 

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Pfifferlinge einfrieren – so funktioniert es:

Wenn Sie Teile Ihres Vorrats an Pfifferlingen im Frost lagern wollen, gehen Sie dabei nach der Schritt-für-Schritt-Anleitung vor. Dabei haben Sie die Wahl zwischen zwei Varianten:

Variante 1 – Rohe Pfifferlinge einfrieren

  1. Schritt: Putzen Sie die Pfifferlinge zunächst gründlich. Mit einer Bürste können Sie die Pilze von eventuellen Sand- beziehungsweise Erdresten befreien; verdorbene Stellen schneiden Sie mit einem Küchenmesser heraus. 
  2. Schritt: Legen Sie die Pfifferlinge auf ein Tablett oder ein Küchenbrett und beträufeln Sie sie mit etwas Zitronensaft. Auf diese Weise ausgebreitet werden die Waldpilze anschließend eingefroren. Dafür sollten Sie die kälteste Zone Ihres Gefrierfaches wählen – schockgefrostete Lebensmittel erhalten ihr Aroma und ihre Konsistenz am besten. 
  3. Schritt: Nach Ablauf eines Tages sind die Pilze durchgefroren, so dass Sie sie in Gefrierbeutel umfüllen können. Wenn Sie die Pilze so getrennt einfrieren, ist es anschließend möglich, die gewünschte Menge Pfifferlinge aus dem Gefrierbeutel zu entnehmen, ohne dass sie verkleben. Möchten Sie sich den Arbeitsaufwand erleichtern, können Sie die Pilze auch direkt in rohem Zustand in kleinen Portionstütchen einfrieren.

Variante 2 – vorgegarte Pfifferlinge einfrieren

  1. Schritt: Säubern Sie die Pilze wie in Variante 1 mit Bürste und Messer. 
  2. Schritt: Erhitzen Sie etwas Butter in einer Pfanne und dünsten Sie darin eine kleingeschnittene Knoblauchzehe oder eine Schalotte an. Im Anschluss lassen Sie die Pfifferlinge kurz in der Butter mitdünsten und verfeinern das Gericht mit Kräutern, Pfeffer und Salz. 
  3. Schritt: Lassen Sie die Pilze abkühlen und füllen Sie sie mitsamt dem Sud in geeignete Gefrierbeutel. So präpariert lassen sich die Pfifferlinge etwa 3 Monate lang in der Tiefkühltruhe lagern und dienen bei Bedarf als schmackhafte Basis für Saucen und Suppen.

Worauf ist beim Einfrieren zusätzlich zu achten?

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Damit Sie auch außerhalb der Saison stets das volle Pfifferlings-Aroma aus ihren frostigen Vorräten genießen können, sollten Sie einige Hinweise beachten:

Nicht Waschen: Waschen Sie die Pfifferlinge möglichst nicht unter fließendem Wasser, da sich Pilze mit Flüssigkeit vollsaugen wie kleine Schwämme. Auf diese Weise vorbehandelt entfalten sie später nicht mehr ihre charakteristisch intensiven Geschmacksnuancen. Wählen Sie stattdessen eine trockene Säuberungsmethode wie etwa das Abreiben mit Küchenpapier oder das Abbürsten der Pilze.

 

Nicht Auftauen: Für Pfifferlinge gilt vor der Zubereitung dasselbe wie für die meisten anderen Tiefkühlgemüse-Sorten ebenfalls: bloß nicht auftauen! Die Waldpilze werden einfach in gefrorenem Zustand in die heiße Pfanne oder die kochende Suppe oder Sauce gegeben. Beim Auftauen würde ebenfalls das charakteristische Aroma von Pfifferlingen verfälscht und die Pilze wären matschig.

 

Richtig Lagern: Am besten geeignet zur Aufbewahrung im Tiefkühlfach sind Gefrierbeutel, aus denen die überschüssige Luft herausgedrückt wird oder – noch besser – mit einem Vakuumiergerät herausgesaugt wird. Ohne Luft hat Gefrierbrand keine Chance, Ihre Vorräte zu befallen. Andere Plastiktüten und Müllbeutel sind zum Einfrieren nicht geeignet, da sie nicht den strengen Hygiene-Vorschriften unterliegen wie Beutel zur Lebensmittellagerung. Damit in Plastikdosen zum Gefrieren möglichst wenig Luft verbleibt, sollten Sie sie randvoll füllen; Joghurtbecher bieten kein geeignetes Behältnis, da ihr Kunststoff durch die Kälte zerspringt.

 

Haltbarkeit: Als gegartes Gericht halten sich Pfifferlinge etwa 3 Monate lang im Tiefkühlfach. Wenn Sie die gekauften Pilze roh einfrieren, können sie für ca. 6 Monate eingefroren. Ganz frische, selbst gesammelte Pfifferlinge dürfen Sie sogar bis zu 12 Monaten aufbewahren, wenn Sie sie unmittelbar nach dem Sammeln fachgerecht einfrieren.

Dürfen Pilze nicht aufgewärmt werden?

Diese Regel stammt aus Urgroßmutters Zeiten, in denen nicht jeder Haushalt über einen Kühlschrank verfügte. Tatsächlich zersetzen sich die Pilzproteine bei Zimmertemperatur so schnell, dass die Gefahr einer Lebensmittelvergiftung besteht. Achten Sie jedoch darauf, die Reste vom Pilzgericht unmittelbar nach dem Essen in den Kühlschrank zu stellen und dort bei unter 4 Grad Celsius zu lagern, und erhitzen Sie das Gericht beim Aufwärmen auf über 70 Grad, spricht nichts gegen einen wiederholten Genuss am folgenden Tag.

Fazit

In den Genuss von frischen Pfifferlingen kommen Sie vor allem während ihrer Hauptsaison von Juli bis Oktober. Die Rehlinge unmittelbar nach dem Einkauf oder dem Sammeln einzufrieren ist eine gute Konservierungsmethode, da in tiefgekühltem Zustand Geschmack, Konsistenz und Nährstoffe der Pilze zu großen Teilen erhalten bleiben. Mit der richtigen Vorbereitung und bei fachgerechter Lagerung bereichern Pfifferlinge auch in den Winter- und Frühjahrsmonaten Ihre Küchenkreationen durch ihr herzhaftes Wald-Aroma.

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